Kita ‚Kleiner Onkel‘

Der Kindergarten mit vier Gruppen, Essbereich und Küche, zusätzlichen Funktionsräumen und Nebenräumen liegt im ländlichen Kontext und wird in Holzbauweise errichtet. Aus allen Gruppen ist der Außenbereich ebenerdig zugänglich.

Durch Ausrichtung, Öffnung und Gliederung verzahnt sich das eingeschossige Gebäude mit dem Freiraum und nimmt zugleich die natürliche Qualität des vorhandenen Naturraums auf. Kinder, Eltern und Besucher betreten den Kindergarten über einen Windfang im Herzen des Gebäudes und erhalten einen Überblick über die unterschiedlichen Funktionsbereiche Verwaltung, Gemeinschafts- und Gruppenbereich. Die u-förmige Anordnung des Gebäudes schafft außen einen geschützten Spielbereich und ermöglicht Blickbeziehungen zwischen den Bereichen, was über unterschiedliche Aus- und Durchblicke im Innern unterstützt wird. Mensa und Mehrzweckraum lassen sich über eine mobile Wand miteinander verbinden. Sie bieten den ankommenden Kindern und Eltern schon im Eingangsbereich einen einladenden Einblick in das gemeinschaftliche Leben als auch in die vor den Gruppenräumen angeordneten Spielflure. Jedem Gruppenraum sind Sanitärräume, Garderoben und Gruppennebenräume/Ruheräume direkt zugeordnet. Separate Funktionsräume ermöglichen eine Bildungswerkstatt mit Labor- und Ateliercharakter und dienen den Kindern als zusätzliches Angebot. Die Kinderkrippe für Kinder ab einem Jahr erhält einen eigenen Ruhe-/Schlafbereich.

Die bodentiefen Holz-Alu-Fenster und die vorgelagerte großzügige Terrasse lassen den Außenraum auch im Innern wahrnehmen. Natur und gebaute Umwelt verschmelzen miteinander. Die eingesetzten Materialien folgen einer nachhaltigen ökonomisch-ökologischen Konstruktion und Bauausführung. Die Holzbauweise ist innen wie außen durch die ornamentierte Holzfassade sichtbar gemacht. Wände, Boden und Decke aus Holz sorgen für eine angenehme Behaglichkeit und Wärme. Wo möglich werden die Bauteile verschraubt und nicht verklebt, so dass ein Austausch bzw. Rückbau jederzeit gewährleistet ist. Zur Schaffung von zusätzlicher Speichermasse ist ein Teil der Innenwände mit Lehmziegeln ausgemauert. Die verwendeten Materialien sorgen für ein gesundes ausgeglichenes Raumklima. Die Räume werden über die Fenster ausreichend natürlich belichtet und belüftet. Eine sommerliche Aufheizung des Gebäudes wird durch eine außenliegende Verschattung und eine geschickte Bepflanzung des Gartens begrenzt. Oberlichter und die perforierte Holzfassade ermöglichen eine einbruchsichere Nachtauskühlung in den Sommermonaten. Das Dach wird extensiv begrünt und erhält zur Warmwasserbereitung Solarthermie. Der Betrieb der Wärmepumpe zur Heizung des Gebäudes wird mit einer Photovoltaikanlage unterstützt. Die Nutzung nachhaltiger Baumaterialien wie einheimisches Holz und Lehm erzeugt kurze Transportwege, eine dauerhafte Funktion und eine hohe Gesundheits- und Umweltverträglichkeit. Sie gewährleistet durch materialgerechtes Altern auch geringe Folge- und Betriebskosten und somit insgesamt einen niedrigen CO²-Fußabdruck.

anette schmidt architektur